Zitat | Twin Peaks
Photo © Marco Di Carlo
In der Video-Installation „SILICON VALLEY (Bob’s breakthrough)“ beschäftige ich mich mit Audio-Footage der ‚Twin Peaks’-Serie von David Lynch und Angelo Badalamenti und unterlege damit mein Video.
Die Arbeit dient der Übertragung das obigen Zitats aus Twin Peaks, indem ich den Protagonisten durch die Scheibe, den Bildschirm brechen lasse, die den Betrachter und den fiktiven Film-Raum voneinander trennen.
Das Eintauchen in die Fiktion durch Medien und das Spiel mit Sein und Schein ist bei Lynch immer wieder Thema. Und neben Kaffee- ist er auch Spiegel-Fetischist.
Meinen Arbeiten liegen konzeptuell ebenfalls häufig die Medien zugrunde, aus denen sie geschaffen sind. Seien es Skulpturen oder Videos.
In diesem Sinn nutze ich die spiegelnde Eigenschaft des Spion-Glases, um den/die BetrachterIn ebenso mit dem Spiegelbild zu konfrontieren wie Bob im Video.
Der Spiegeleffekt, der bei Fernsehern und Monitoren sonst möglichst reduziert wird, hat HIER durch den Sicht-Wechsel zwischen innerem Film-Raum und äußerem Ausstellungsraum die Funktion, die beiden Welten für die BetrachterInnen zu mischen.
So findet das Szenario aus dem Twin Peaks-Zitat tatsächlich medial und real statt und wir bewegen uns während des Betrachtens wirklich zwischen den Welten hin und her, je nachdem, ob wir dem Vorgang im Video folgen oder uns selbst im Spiegel sehen.
Der Titel der Arbeit speist sich aus der Umkehrung von ‚Twin Peaks‘ zu ‚Valley‘ und dem Namen des auf der Erde am häufigsten vorkommenden Minerals ‚Silizium‘, welches zur Herstellung von Gläsern und Spiegeln aller Art und elektronischen Bauteilen und Geräten vonnöten ist. Letztere sind bekannterweise auch der Grund für die Namensgebung der high-tech Region in Kalifornien: das Silicon Valley befindet sich also zwischen den Twin Peaks.
Auch das menschliche (und tierische) Bindegewebe, das unsere Körper zusammenhält, besteht zum Großteil aus Silizium und wird in meinem Video durch archaisches Gebaren des Protagonisten scheinbar massiv bedroht. Da verhält sich mein BOB nicht wirklich viel zivilisierter als sein grosser Bruder aus Twin Peaks.
2017
Kabel, Bildschirm, Sicherheits-Spion-Scheibe, Abspielgerät, Strom
Photo © Marco Di Carlo
Video © Marco Di Carlo
Photo © Marco Di Carlo
„Di Carlos Arbeiten spielen mit der Ambivalenz unserer Existenz. Tod und Leben erfassen wir als unterschiedliche Zustände, doch aus einer evolutionären Perspektive machen diese beiden uns so vertrauten Kategorien kaum mehr Sinn, denn das sogenannte Leben besteht zugleich aus unzähligen Prozessen der Vernetzung und Zersetzung von Molekülen. Der Mensch ist Teil davon und tut es diesen Vorgängen gleich. Er nutzt dafür seine Fähigkeiten als Homo Faber, als ein schaffendes und darin erfindendes Lebewesen, doch der Hochmut des technisch Schöpfenden führt ihn immer wieder an die Grenzen des Möglichen.“ (>ganzer Text)
Dr. Dirk Pörschmann
Direktor Museum für Sepulkralkultur
Um eine sich kontinuirlich erweiternde Anzahl von Arbeiten und Ausstellungen zu dokumentieren und zu archivieren, habe ich dieses modulare, ständig erweiterbare Format geschaffen. Analog zur Website, als digitalem Archiv, können der Katalog Box ARCHIVE jederzeit weitere Bögen hinzugefügt und aktualisierte Bögen ersetzt, werden. Ich stelle die Kataloge somit nach Bedarf zusammen und lagere nicht tausende überholte Exemplare eines einmal gedruckten Katalogs. Das ist ökologischer und ökonomischer. Die direkte Verbindung zur Website wird mit scanbaren QR-Codes mit Links zu den respektiven Seiten der Arbeiten auf der Website marco-di-carlo.com erreicht, mit Neuigkeiten zu den Arbeiten, deren Entstehung und Erscheinen in Ausstellungen, sowie weiteren Dokumentationsfotos.
2021
zweifach gefalzte Leporelli in DIN A4 Box
Einzeln gestaltete Leporelli sind zu einem modularen Katalog zusammen- gefasst.
Aktualisierte und der Box neu hinzugefügte Leporelli werden auf Wunsch zugesendet.
Die einzelnen Leporelli können herausgenommen, aufgehängt und hingestellt werden
Photo © Marco Di Carlo
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